Die kommunale Wärmeplanung (KWP) wurde 2024 als Verbundprojekt aller Gemeinden im Landkreis Celle außer der Stadt Celle auf den Weg gebracht um die kommunalen Möglichkeiten einer treibhausgasneutralen Wärmeversorgung, Planungs- und Versorgungssicherheit der Bürgerinnen und Bürger und kommunale Handlungssicherheit zu betrachten. Mit der Erstellung des kommunalen Wärmeplans wurden die target GmbH und das Celle-Uelzen-Netz (CUN) beauftragt.
Am 28.10.2025 wurden in der Gemeinde Wietze die Ergebnisse der KWP öffentlich vorgestellt. Als Zieljahr wurde das Jahr 2040 gesetzt, welches das angestrebte Ziel der Klimaneutralität bis 2040 in Niedersachsen markiert. Demnach ist zu erwarten, dass der Wärmebedarf in der Gemeinde Wietze durch Sanierung, Neubau und Nutzung bis ins Zieljahr um ca. 12% zurückgehen wird.
Der Gesetzgeber sieht vor, dass der Wärmebedarf gemäß dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) und dem Niedersächsischen Klimagesetz (NKlimaG) zunehmend durch erneuerbare Energien gedeckt wird. Bestehende Gas- und Ölheizungen dürfen nach dem GEG ohne Einschränkung bis zum Ende ihrer Lebensdauer genutzt werden, spätestens jedoch bis zum 31.12.2044. Beim regulären Ersatz fällt jedoch die gesetzliche Vorgabe an, dass neue Anlagen mindestens 65 % erneuerbare Energien einsetzen müssen. Gleichzeitig verpflichtet das NKlimaG die Kommunen dazu, bis spätestens 2040 eine klimaneutrale Wärmeversorgung vorzubereiten und entsprechend auszurichten. Die kommunale Wärmeplanung dient dabei als Instrument, um die lokalen Voraussetzungen zu analysieren und geeignete erneuerbare Versorgungslösungen zu identifizieren.
Basierend auf Gebäude- und Heizdaten der Wietzer Haushalte kann erwartet werden, dass fossile Brennstoffe, insbesondere Erdgas, aufgrund der gesetzlichen Vorgaben und den damit verbundenen Preissteigerungen bis 2040 schrittweise durch Wärmepumpen ersetzt werden. Eine minimale Versorgung ist durch Wasserstoff und Heizstrom zu erwarten, wobei der Anteil durch Biomasse erst zunehmen, aber durch den verbreiteten Einsatz von Wärmepumpen abnehmen wird.

Die Untersuchung des Wietzer Gemeinderaums zeigt somit, dass sich kein Gebiet zur Erschaffung eines tragbaren Wärmenetzes eignet. Grund hierfür ist die geringe Wärmeflächendichte, also die im Verhältnis zu den Gebäudeabständen zu geringe Wärmenachfrage je Fläche, sowie das Fehlen wirtschaftlich nutzbarer zentraler Wärmequellen, wodurch dezentrale Wärmepumpenlösungen flächendeckend die günstigere und technisch geeignete Option darstellen.
Lediglich ein Gebiet im Westen des Kernortes Wietze konnte als Prüfgebiet identifiziert werden. Allerdings ist dessen Eignung aufgrund der geringen Zahl potenzieller Anschlussnehmer, der langen Leitungswege und der fehlenden gesicherten Wärmequelle eingeschränkt, sodass auch dort die wirtschaftliche Tragfähigkeit eines Wärmenetzes fraglich bleibt.
Zusammenfassend ergab die kommunale Wärmeplanung also, dass die Wietzer Siedlungsstruktur und das Fehlen zentraler Wärmequellen kein tragbares Potenzial für ein Wärmenetz ergibt.
Weitere Informationen erhalten Sie hier oder unter klimaschutz@wietze.de.
Der vollständige Bericht kann hier heruntergeladen werden.
Die Abschlusspräsentation zur KWP in Wietze erhalten Sie hier.


