Projektwoche zum Aktionstag Gewaltfreie Erziehung

Am 30.04.2021 ist der Aktionstag des Kinderschutzbundes zum Thema gewaltfreie Erziehung. Die Kindertagesstätten haben hierzu Projekttage ins Leben gerufen und setzen sich intensiv in den Gruppen damit auseinander. Anders als sonst kann die Elternarbeit nicht im persönlichen Kontakt stattfinden. Mit den Kindern wird erarbeitet, welche Rechte sie haben und was Gewalt bedeutet. Die Familien werden über Elternbriefe informiert. Die Gemeinde Bücherei hat eine Buchausstellung zum Thema „Starke Kinder“ in ihrem Schaufenster zusammengestellt, um bei diesem Projekt zu unterstützen und Anregungen für Zuhause zu bieten.

 

„Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“ § 1631, Abs. 2 Bürgerliches Gesetzbuch. Seit nun mehr als 20 Jahren ist es gesetzlich verboten, Kinder durch Ausübung oder Androhung von körperlicher und seelischer Gewalt einzuschüchtern und zu verletzen.  Gewalt kommt in der familiären und institutionellen Erziehung auch heute noch vor, daher möchten wir anlässlich des Aktionstages daran erinnern, wie wichtig der Schutz von Kinder ist.

 

Körperliche Gewalt, wie Schläge, Tritte oder Ohrfeigen hinterlassen sichtbare und unsichtbare Wunden. Kinder, die von ihren Eltern und Erziehungspersonen angeschrien, gedemütigt, bestraft und missachtet werden, erleben seelische Gewalt. Auch Erpressung, Liebesentzug oder das bewusste Auslösen von Ängsten zählt dazu. Unter Kindern findet diese Form der Gewalt statt, wenn einzelne Kinder bewusst ausgegrenzt werden, über sie gelästert wird oder sie bloßgestellt werden. Das sogenannte „Mobbing“ kann sehr belastend für betroffene Kinder werden.

 

Gänzlich vor Gewalt schützen kann man sein Kind leider nicht. Schützend und präventiv wirkt sich aus, wenn Kinder über ein gutes Selbstbewusstsein verfügen, sich abgrenzen können, wissen wo sie Hilfe erhalten und sich trauen deutlich „Nein!“ zu sagen.
Familien können ihre Kinder unterstützen, indem sie Absprachen treffen, gemeinsame Regeln aufstellen und diese ebenso einhalten. Kinder sollten durch ihre Eltern Anerkennung und Aufmerksamkeit erfahren, damit sie sich durch Ermutigung mehr zutrauen und sich besser einschätzen können. Um selbst Respekt anderen Menschen gegenüber zu entwickeln, müssen Kinder ebenso respektvoll behandelt werden.

Aufforderungen sollten nicht durch die Wohnung gerufen werden, sondern dem Kind durch direkte Ansprache auf Augenhöhe mitgeteilt werden. Dabei sollten lange Ausführungen und Erklärungen vermieden werden.

 

Insbesondere in der heutigen herausfordernden Zeit ist es wichtig, dass auch die eigenen Bedürfnisse nicht außer Acht gelassen werden. Wenn die Nerven schon blank liegen und das Fass kurz vorm Überlaufen ist, fällt es schwer geduldig und wertschätzend zu bleiben. Gönnen Sie sich und Ihrer Familie etwas, dass Ihnen guttut. Vielleicht gibt es neue Rituale, die bei der Stressbewältigung helfen? Ein Spielenachmittag, Waldspaziergänge mit Geo Caching, neue kreative Hobbies oder eines der aktuellen Angebote des JuMi Jugendtreffs? Brennt bei Ihnen die Luft und Sie wünschen ein persönliches Gespräch, können Sie sich gern an das Familienbüro unter 05146/50719 oder an die Erziehungsberatungsstelle des Landkreises unter 05141/9164400 wenden.